
Offensichtlich ist es ein Thema, das den Weg in die Öffentlichkeit gefunden hat – und das zu Recht: Der Schlaganfall ist nach Krebsleiden und Herzinfarkt die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Keine Erkrankung ist für so viele lebenslange Behinderungen verantwortlich. Diese Bilanz verdeutlicht die große Bedeutung von Aufklärung und Prävention.

Im Rahmen seiner Deutschland-Tour unter dem Titel „Herzenssache Schlaganfall“ führte den Info-Bus sein Weg in diesen Tagen durch Schleswig-Holstein. An insgesamt drei Terminen war auch der Schlaganfall-Ring Schleswig-Holstein e.V. anwesend (Neumünster, Kiel, Pinneberg), um gemeinsam mit Kliniken, dem Deutschen Roten Kreuz und Vertretern von Selbsthilfegruppen die Menschen vor Ort zu informieren. Und zu erfahren gab es einiges: Im Fokus der Aufklärungsaktion standen Risikofaktoren, das Erkennen der Warnsymptome und das Vorgehen im Notfall. Das Programm lockte mit Vorträgen zu Themen wie Vorhofflimmern, Hirnblutung und dem Leben nach einem Schlaganfall die Zuhörer an. In Kiel stellten sich die Schlaganfall-Stationen vor, in Neumünster wurden medizinische Untersuchungen wie Blutzuckermessungen und Ultraschall angeboten. Trotz des sehr wechselhaften Wetters war bereits innerhalb kurzer Zeit die Anmeldeliste für den ganzen Tag gefüllt. Als Schleswig-Holsteiner lässt man sich eben nicht so schnell von Sturm und Regen einschüchtern.
Passanten, zunächst angelockt vom authentischen Aussehen des Info-Busses mit London-Flair, fanden schnell Interesse am Thema Schlaganfall und suchten Rat und Auskunft. Großen Zulauf fanden auch die persönlichen Arztgespräche in ungezwungener Atmosphäre. Besonders die Frage nach der Vermeidung des Hirnschlags bewegte die Menschen. Dank effektiver und nachhaltiger Aufklärung ist den meisten inzwischen mehr als je zuvor bewusst, welche Folgen ein Schlaganfall haben kann. Lähmungen, Wahrnehmungsstörungen, der Verlust der Sprache – von einem Moment auf den anderen kann sich alles ändern. Dabei wissen die meisten Menschen natürlich, dass eine gesunde Ernährung, viel Bewegung, Nikotinverzicht und Alkoholgenuss in Maßen als Prävention für viele Erkrankungen dient. Dass aber besonders die Herzgesundheit für die Vermeidung von Schlaganfällen von Bedeutung ist, ist vielen dagegen noch nicht bewusst. Die richtigen Präventionsstrategien können vor einem Leben mit Behinderungen schützen. Dazu gehören gerade im Alter regelmäßige Untersuchungen, die das Herz auf Vorhofflimmern und Rhythmusstörungen prüfen.

v.l.: Jürgen Langemeyer (Schlaganfall-Ring), Dieter Fischer (VfL Pinneberg), Mona Haberlandt (Familienräume)
Die Gespräche mit den Besuchern des Schlaganfall-Busses haben aber auch gezeigt, dass sich inzwischen ganz wesentliche Informationen durchgesetzt haben. So ist den meisten bekannt, dass es bei einem Verdacht auf Schlaganfall auf jede Minute ankommt. Wer an einer Person in seinem Umfeld die klassischen Symptome eines Schlaganfalls wie plötzlichen Kopfschmerz, Lähmungserscheinungen oder eine verwaschene Sprache bemerkt, sollte unverzüglich die 112 alarmieren. Mit der Einweisung in die nächste Stroke Unit kann zeitnah die geeignete Diagnose und Therapie erfolgen. Als geflügeltes Wort hat sich die Redewendung „Time is brain“ für den so wichtigen Zeitfaktor etabliert und auch den Weg in das allgemeine Bewusstsein gefunden.
Trotz der erfolgreichen Sensibilisierung für dieses Thema in der Öffentlichkeit verdeutlicht das große Interesse an Aktionen wie der des Schlaganfall-Busses, wie wichtig eine permanente Aufklärung ist. Deshalb wird seine diesjährige Tour sicher nicht die letzte gewesen sein.
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