In der Asklepios Klinik Nord im Ochsenzoll Hamburg fand am 13. Oktober zum siebten Mal die Hamburger Schlaganfallveranstaltung statt. Diesmal stand das Thema Mobilität nach dem Schlaganfall im Fokus der Expertenvorträge.

Chefarzt der Neurologie und neurologischen Frührehabilitation Prof. Dr. Günter Seidel eröffnete die Infoveranstaltung und anschließend startete der Tag mit einem Vortrag über die Mobilität der Ärzte in der Akutversorgung. Dr. Detmar Kücken, Oberarzt Neurologie, erläuterte neue Ansätze, nach denen Mediziner zur Aktutbehandlung in eine bestimmte Klinik gerufen werden, um so den zeitaufwendigen, aber manchmal nötigen Transport des Patienten von Klinik zu Klinik zu vermeiden. Herr Prof. Dr. Seidel sprach über das Thema Prävention und darüber, mit welchen Methoden dem Schlaganfall vorgebeugt werden kann.

Trotz häufig guter Akutversorgung leiden viele Patienten oft unter den Folgen des Schlaganfalls. Andrea Kähler, Oberärztin an der Klink für Gerontopsychiatrie, sensibilisierte die Gäste für das Thema Depression nach Schlaganfall und zeigte Strategien für einen achtsameren Umgang mit Patienten auf. Nach der Pause wurde es dann praktisch. Der Wunsch nach Mobilität ist oftmals schon früh nach einem Schlaganfall vorhanden. Doch der Vorgang des Autofahrens ist komplex. Was es für das Gehirn bedeutet und welche Fähigkeiten dafür benötigt werden, darüber sprach Dr. Jürgen Lorenzen, leitender Neuropsychologe am Zentrum für Altersgesundheit. Dennoch ist für viele Betroffene das Autofahren früher oder später wieder möglich, so Jürgen Schramm, Geschäftsführer des Verkehrsinstituts Hanse GmbH, in seinem Vortrag. Zugleich konnten sich interessierte Gäste einmal genau anschauen, wie ein Auto umgebaut werden kann, um auch z.B. mit einer Halbseitenlähmung wieder fahren zu können. Die TEAM-Fahrschule Hamburg und Priska Petersen, Sprecherin der Schlaganfall-Selbsthilfegruppe Hamburg-Nord, stellten dafür ihre Autos zur Verfügung.

Jürgen Langemeyer, Vorsitzender des Schlaganfall-Ring, hielt traditionsgemäß den letzen Vortrag des Tages. Unter dem Motto „Leben und Genesen nach dem Schlaganfall“ rief er Betroffene zu mehr Eigenverantwortung auf und dazu, aktiv an der eigenen Genesung zu arbeiten, um nachhaltige Erfolge zu erzielen.

Wen es nicht während der Vortragszeit auf den Sitzen hielt, konnte sich im Foyer von den Ausstellern beraten lassen, etwa wie ein barrierefreies Leben Zuhause möglich ist, was der Besuch einer Selbsthilfegruppe bewirken kann oder wie der Pflegestützpunkt hilft. Mit unserem Quiz konnten die Besucher am Stand des Schlaganfall-Ring einmal testen, was sie über den Schlaganfall zu wissen glauben (und tatsächlich wissen).

Der Erfolg dieser Veranstaltung ist Motivation genug, auch im nächsten Jahr wieder zur Hamburger Schlaganfallveranstaltung einzuladen.