Für unsere Arbeit erfahren wir von allen Seiten immer wieder viel Lob und positive Resonanz. Das motiviert uns auf besondere Weise und bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Unsere Angebote beruhen auf dem Engagement motivierter Ehrenamtlicher. Dennoch fallen auch für ehrenamtliche Arbeit Kosten an. Deshalb ist die Ausweitung unseres Serviceangebots für Patienten und Angehörige nicht kostenlos umzusetzen. Für eine stabile Finanzierung haben wir Anträge auf Pauschal- und Projektfördermittel bei der ARGE Selbsthilfeförderung Schleswig-Holstein und bei den Krankenkassen AOK Nordwest, Barmer GEK, DAK Gesundheit und Techniker Krankenkasse gestellt.

Eines der Projekte, für die Zuschüsse beantragt wurden, ist die Einrichtung des Online-Wegweisers auf unserer Website. Ziel ist es, eine Plattform zu schaffen, auf der sich Betroffene über sämtliche Anlaufstellen in Schleswig-Holstein informieren können. Dazu gehören neben Rehakliniken und Therapieeinrichtungen auch Behindertenfahrschulen, Spezialambulanzen und Fachärzte. Zusätzliche Optionen wie eine Umkreissuche, Filter- und Sortierfunktionen sollen das Angebot abrunden.

Ein zweites Projekt, für das Fördermittel beantragt wurden, ist die landesweite Einführung von Schlaganfall-Coaches für Betroffene im erwerbsfähigen Alter. Von allen Patienten, die einen Schlaganfall Absagen Krankenkassen 2015überleben, sind ca. 45 % zwischen 15 und 65 Jahre alt. In Schleswig-Holstein trifft dies auf etwa 25.000 Personen zu. Viele dieser Überlebenden werden nach dem Schlaganfall sehr schnell aus dem Berufsleben ausgegliedert. Nur wenige finden später nach erfolgreicher Rehabilitation den Weg zurück in die Erwerbstätigkeit. Der Schlaganfall-Coach steht den Patienten und Angehörigen während aller Phasen der Erkrankung zur Seite. Er leistet Hilfe zur Selbsthilfe, ist Ansprechpartner für die Betroffenen und unterstützt sie bei der Aktivierung ihrer persönlichen Ressourcen. Seine Bemühungen richten sich dabei auch auf die Vorbereitung zur Rückkehr in den beruflichen Alltag. Für dieses Projekt haben wir zusätzlich Fördermittel bei der Deutschen Rentenversicherung Nord beantragt. Es war anzunehmen, dass dieses Projekt vor allem als Kooperationsprojekt von den Krankenkassen und der Deutschen Rentenversicherung interessant sein würde.

Völlig überraschend sind alle von uns gestellten Förderanträge abgelehnt worden. Die Krankenkassen begründeten ihre Entscheidung damit, dass unsere „nachgeordneten Strukturen nicht erkennbar“ seien. In der Folge bedeutet das, dass uns die Krankenkassen nicht als Selbsthilfe-Landesverband anerkennen.
Diese Auffassung teilen wir nicht. Die etwa 30 Selbsthilfegruppen in Schleswig-Holstein und Hamburg erfuhren bisher keine Unterstützung von Seiten einer übergeordneten Organisation, was zur Folge hat, dass Mitgliederzahlen schrumpfen und die Gruppen nicht immer sehr aktiv sind. Wir stehen den Selbsthilfegruppen im Bundesland als Ansprech- und Kooperationspartner zur Verfügung. Zudem wurde unsere Satzung vor Vereinsgründung von Seiten der Krankenkassen auf ihre Förderfähigkeit hin geprüft. Es wurden keine Bedenken geäußert oder Veränderungen vorgeschlagen. Daher bestand kein Grund anzunehmen, dass eine Anerkennung als Landesverband der Schlaganfall-Selbsthilfe problematisch sein würde. Sowohl die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe als auch die Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe können die Argumente der Krankenkassen nicht nachvollziehen. Ein entsprechendes Schreiben der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe bestätigt die Positionierung des Schlaganfall-Ring als Landesverband und erkennt ihn als solchen an.

Aufgrund der Ablehnung unserer Förderanträge durch die Krankenkassen hat auch die Deutsche Rentenversicherung Nord unseren Antrag ablehnen müssen, da eine Alleinfinanzierung eines Projektes durch die DRV nicht stattfinden kann. Dennoch wurden wir gebeten, für 2016 einen erneuten Förderantrag an die Rentenversicherung zu stellen, da das von uns vorgestellte Projekt grundsätzlich positiv bewertet werde.

Da die Krankenkassen nicht bereit sind, unsere oben beschriebenen Projekte zu unterstützen, hat unsere Suche nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten im Augenblick höchste Priorität. Die Ablehnung der Förderanträge hat selbstverständlich keinen Einfluss auf die Ehrenamtsarbeit des Schlaganfall-Ring und auch die zukünftigen Veranstaltungen werden wie geplant stattfinden

PDF: Absagen der Krankenkassen aus 2015

PDF: Schreiben der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe vom 30.06.2015