Nach der Entlassung von Patienten aus der Akut- oder Rehaklinik, muss die ambulante Versorgung geplant und organisiert werden. Dabei gibt es einige Herausforderungen zu meistern: Wie finden Patienten die für sie richtigen Therapeuten? Kann die Behandlung von Patienten verbessert werden, indem die disziplinübergreifende Kommunikation gestärkt wird? Wie kann die Überleitung zwischen den Sektoren effizienter gestaltet werden und woher beziehen die Betroffenen ihre Informationen?
Hier bestehen nach wie vor große Herausforderungen. Kommunikations- und Koordinationsprobleme gehen häufig zulasten der Patienten. Der Schlaganfall-Ring hat deshalb gemeinsam mit dem Institut für Allgemeinmedizin der CAU Kiel ein Versorgungsprojekt initiiert, das genau hier ansetzt: Alle Berufsgruppen, die an der Versorgung von Schlaganfallbetroffenen beteiligt sind, arbeiten gemeinsam an der Verbesserung der Schlaganfallversorgung.
Für dieses Projekt wird der Schlaganfall-Ring von der Damp-Stiftung für insgesamt drei Jahre mit einem Fördervolumen von ca. 200.000 € gefördert. Offizieller Projektbeginn war der 1. Mai 2017. Die wissenschaftliche Evaluierung und Begleitung führt das Institut für Allgemeinmedizin der CAU Kiel durch.
Unter der Moderation des Schlaganfall-Ring finden sich die Akteure in den Regionen zu Netzwerken zusammen, die konkrete Lösungen für bestehende Herausforderungen erarbeiten und diese auch ganz direkt umsetzen. In thematisch organisierten Arbeitsgruppen engagieren sich Angehörige unterschiedlicher Disziplinen – Therapeuten, Ärzte, Pfleger, Sanitätshausmitarbeiter. In jeder Sitzung werden konkrete Aufgaben verteilt. Die Erfahrung jedes Einzelnen wird in der Erarbeitung von Lösungsansätzen berücksichtigt. Die Umsetzung wird von der Arbeitsgruppe selbst gesteuert, gegebenenfalls wird im laufenden Prozess nachjustiert, falls etwas nicht den gewünschten Effekt hat. Mit der Schützenhilfe vom Schlaganfall-Ring entstehen dauerhafte und tragfähige Netzwerke, die sich im Idealfall auch nach Ablauf der drei Projektjahre weiterhin selbst organisieren und für ihre Regionen an der Verbesserung der Schlaganfallversorgung zusammenarbeiten.
Derzeit finden Aktivitäten bereits in Rendsburg statt, im Herbst wird die Region Pinneberg folgen; auch in Lübeck werden erste Treffen vorbereitet und die Akteure vor Ort eingeladen. Evaluiert werden die Einzelprojekte in den Regionen vom Institut für Allgemeinmedizin der CAU Kiel, weitere Projektpartner sind das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung, die Ärztekammer Schleswig-Holstein und die Techniker Krankenkasse Schleswig-Holstein.