v.l.: Edeltraut Rothe, Christiane Jung, Stefanie Otte, Jürgen Langemeyer, Anke Thomsen, Ingrid Langemeyer, Christel Scheide, Silke Kuhn

Engagement von Betroffenen für Betroffene.

Niemand bereitet sich auf einen Schlaganfall vor. Er trifft die Menschen unerwartet, das drückt sich bereits im Namen aus. Diese Erfahrung hat jeder von uns selbst gemacht. Und viele weitere folgten danach. Über die Jahre wurden wir damit zu Experten aus eigenem Erleben. Wir sind keine Profis des Gesundheitssystems, sondern Patienten und Angehörige.

Im Schlaganfall-Ring engagieren sich (gemäß Vereinssatzung) demnach Menschen, die aus erster Hand wissen, was ein Schlaganfall für das Alltags- und Familienleben bedeutet. Dieses Wissen geben wir gern an andere Betroffene weiter, um ihnen den Weg so ein bisschen zu erleichtern. Wir beraten, unterstützen und geben Hilfestellung zu unterschiedlichsten Themen rund um den Schlaganfall und die Genesung. Die individuellen Erfahrungen jedes Einzelnen bilden die Grundlage für unsere Arbeit.

Deshalb sollten Sie Folgendes über uns wissen:

  • Wir alle sind direkt als Patienten oder indirekt als Angehörige von einem Schlaganfall betroffen. Jeder von uns hat mit der Erkrankung seine eigenen Erfahrungen gemacht.
  • Für jeden von uns war die Zeit nach dem Ereignis nervenaufreibend, beängstigend, aber auch hoffnungsvoll. Wir können gut nachvollziehen, in welcher Situation Sie sich befinden.
  • Wir haben trotz des Schlaganfalls den Spaß am Leben nicht verloren. Auch wenn es manchmal nicht leicht ist, sich über die kleinen Dinge zu freuen, wenn die großen nicht klappen wollen: Aus der richtigen Perspektive betrachtet sich alles viel leichter.
  • Jeder von uns engagiert sich auf seine Weise für Schlaganfall-Betroffene, ob in Selbsthilfegruppen, beratend als Schlaganfall-Mentor oder hinter den Kulissen des Schlaganfall-Ring. Wir haben Spaß daran, unsere Erfahrungen mit anderen zu teilen.

Immer wieder zeigt sich: Zwar ist kein Schlaganfall wie der andere, doch die Herausforderungen, vor denen Betroffene stehen, ähneln sich stark. Häufig sind es dieselben Fragen, die sich Patienten wie Angehörige stellen:

  • Was passiert nach der Reha?
  • Wie funktioniert die ambulante Weiterversorgung und worum muss ich mich kümmern?
  • Wie finde ich für mich die richtigen Therapeuten?
  • Kann ich zurück in meinen Beruf und was sind die Alternativen?
  • Welche Beratungsangebote gibt es?
  • Kann ich nach einem Schlaganfall wieder Autofahren?

Auf diese und viele weitere Fragen muss plötzlich eine Antwort gefunden werden. Und das in einer völlig neuen und ungewohnten Lebenssituation. Mit diesen Erfahrungen entwickelte sich bei jedem einzelnen von uns der Wunsch, etwas zur Verbesserung der Schlaganfall-Versorgungsstruktur beizutragen und es damit anderen Betroffenen ein wenig leichter zu machen.

Unser Ziel ist es, die Kompetenz der Betroffenen zu stärken und ihre persönlichen Ressourcen zu aktivieren.

Als gemeinnütziger eingetragener Verein und Patientenorganisation haben wir es uns unter anderem zur Aufgabe gemacht, Betroffene zu unterstützen, zu beraten und zu betreuen. Als Experten aus eigener Erfahrung wissen wir, worauf es bei der Arbeit mit Patienten und Angehörigen ankommt. Dabei können wir auf ein umfangreiches und stetig wachsendes Netzwerk aus regionalen Partnern zurückgreifen, um jedem Betroffenen die Hilfe und Unterstützung zukommen lassen zu können, die er benötigt. Unser Ziel ist es, die Kompetenz der Betroffenen zu stärken und ihre persönlichen Ressourcen zu aktivieren. Dadurch wächst die Fähigkeit, selbstbestimmte Entscheidungen über die Lebensführung und den Umgang mit der Krankheit und ihren Folgen zu treffen.

Neben der intensiven Arbeit mit Patienten und Angehörigen übernimmt der   Schlaganfall-Ring Schleswig-Holstein eine Mitverantwortung für die Schlaganfall-Versorgung im Norden. Soviel Positives sich in den letzten Jahren schon entwickelt hat – die Versorgungslandschaft in Schleswig-Holstein bietet noch viel Optimierungspotenzial. Wir sind davon überzeugt, dass nachhaltige Verbesserungen in der Schlaganfall-Versorgung durch eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten und eine interdisziplinäre Kommunikation möglich sind. Daher setzen wir uns für eine Weiterentwicklung der sektorenübergreifenden Zusammenarbeit ein und fördern den Informationsfluss zwischen den Disziplinen.

v.l.: Christel Scheide, Edeltraut Rothe, Ingrid Langemeyer, Christiane Jung, Silke Kuhn, Anke Thomsen, Jürgen Langemeyer, Stefanie Otte

Neben der Arbeit aller Profis liegt uns als Patienteninitiative vor allem die Selbsthilfe am Herzen. Für viele Betroffene sind der regelmäßige Besuch einer lokalen Selbsthilfegruppe und der Austausch mit anderen eine wichtige Stütze. Der Schlaganfall-Ring fördert daher die Schlaganfall-Selbsthilfe durch aktive Unterstützung aller Schlaganfall-Selbsthilfegruppen in Schleswig-Holstein und Hamburg. Ein Selbsthilfegruppen-Beirat sorgt für eine verbesserte Kommunikation untereinander und den regelmäßigen Erfahrungsaustausch. Außerdem ist die Expertise aus den Gruppen ein wichtiger Beitrag für die Arbeit des Schlaganfall-Ring. Auf diese Weise profitieren alle Beteiligten von einer vertrauensvollen Zusammenarbeit.